Telouet - Hoher Atlas
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• eine märchenburg • rätselhafte kratzspuren im sandstein • felsgravuren •
Der kleine Ort Telouet empfängt Besucher mit beschaulicher Ruhe, lebhaft wird es nur am Markttag. Bereits von Weitem sichtbar wird Telouet überragt von der abseits auf einem Hügel liegenden großartigen Glaoui-Kasbah. Zu Füßen des Prachtbaus befindet sich das Viertel der Haratin, Nachkommen der einst hier arbeitenden dunkelhäutigen Sklaven. Wird Besuchern die Tür zur Kasbah geöffnet, kann man nahezu ungestört in der weitläufigen Anlage herumstreifen und sich an architektonischen Details, liebevollen Deckenverzierungen und natürlich am Blick aus dem vielfotografierten Fenster berauschen.
Auch Werner Wrage beschreibt in seiner „Frühlingsfahrt in die Sahara“ bildhaft seinen Empfang in der Burg des Kaid el Glaoui 1954, zwei Jahre vor dessen Unterwerfung: ...und durch Verhandlung mit der französischen Regierung gelang es mir, daß der Kommandant von Marrakesch sich mit dem Sohn des berüchtigten Berberfürsten el Glaoui in Verbindung setzte, der auch Pascha von Marrakesch war. Er erreichte, daß ich ... sein Stammesschloß im Hohen Atlas - Telouet - besichtigen durfte. ... Plötzlich hörten wir donnernd und dröhnend große Tamtams aus dem Burghof. ... Dort unten lag oder hockte die halbe Burgbesatzung, mit vielfarbigen Dschellabahs und fast alle mit krummen, silbernen Prunkdolchen an einer geflochtenen Schulterschnur. In der Mitte des
Platzes hatten fünfzehn Musikanten mit großen Tamburinen Platz genommen. Zwei saßen in der Mitte und schienen gewissermaßen den Rhythmus der Melodie zu intonieren, während die übrigen im Kreise hockten und die Begleitung spielten. An der jenseitigen Wand standen in buntfarbigen Festgewändern und glitzerndem Schmuck fünfzig Frauen. Als nach dem Stimmen der Tamburine der erste Tanz begann, bildeten diese Frauen einen Kreis um die Spieler. Sie begleiteten den Rhythmus mit ihrem Gesang, hielten sich an den Händen, gingen vor und zurück oder einige Schritte nach der einen und dann nach der anderen Seite. Schließlich traten zwei in den Kreis und sangen sich gegenseitig an, während die übrigen in die Hände klatschten. Immer wilder und ekstatischer wurde der Tanz. Sie tanzten, überladen mit bunter Kleidung und silbernem Schmuck, in der Glut der Mittagssonne des Sommers, die auch hier in den Bergen heiß herabbrannte.
Ausflüge:
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