Agadir - Atlantikküste
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Heute präsentiert sich Agadir als moderner Badeort. Die gut 7 km lange Strandpromenade lädt zum Bummeln ein, der breite, gut gepflegte Sandstrand verlockt zum fast ganzjährigen Sonnenbad mit Abkühlung in den Wellen des Atlantiks.
Seit ihrer Gründung - belegt ist das 16. Jahrhundert - als portugiesische Hafenstadt hat Agadir viel erlebt. Glanzvolle Zeiten wechselten sich ab mit Stillstand, Vergessen und Bedeutungslosigkeit. Das Erdbeben im Februar 1960 hat für eine komplette Zerstörung gesorgt, nur vereinzelt sind Gebäude stehen geblieben. Ein vergleichsweise schwaches Beben mit Epizentrum unter dem auf dem Hügel oberhalb des jetzigen Hafens gelegenen Festungsviertel zerstörte nicht nur die Kasbah Agadir Oufella (Agadir Ouflla, Agadir n'Ighir).
Die inzwischen teilsanierte Festung lädt heute zur Besichtigung ein, eine Seilbahn für den bequemen Zugang ist entstanden, um den bekannten tollen Ausblick über die Stadt, den Hafen und den Strand unbeschwert genießen zu können.
Einen etwas anderen, gleichermaßen schönen Ausblick hat man vom alten Stadtviertel Talborjt.
Seit 1960 ist die Stadt an benachbarter Stelle zu einer gänzlich neuen Metropole gewachsen, hat jedoch mit einer arabischen Stadt kaum etwas gemeinsam. Das hat für den Besucher aus Europa Vorteile: Er wird nichts vermissen, was er von zu Hause kennt.
Die Bewohner sind sehr tolerant. Gern verbringen Wohnmobilisten aus europäischen Ländern hier und in der Umgebung die Wintermonate.
Die Beobachtungen, die Charles de Foucauld im Januar 1884 notierte, sind heute wirklich nicht mehr zutreffend: Agadir ist trotz seiner weißen Mauer, die ihm das Aussehen einer Stadt verleiht, eine arme Stadt, entvölkert und ohne Handel, wie man mir sagt.
Heute hat Agadir hat einiges Sehenswertes zu bieten. Am südlichen Stadtrand bemühte sich Coco Polizzi, Teile des zerstörten Agadirs nachzuempfinden und ließ mit traditionellen, teilweise wohl auch alten, aus den Ruinen geborgenen Materialien eine neue "alte" imaginäre Altstadt, die "Medina d'Agadir" bauen. In den kleinen Gassen ist noch eine Handvoll Geschäfte ansässig, gelegentlich kann man den Handwerkern direkt bei der Arbeit zusehen.
Hervorragend shoppen und schauen kann man im mittlerweile neu gestalteten Sonntagsmarkt, dem Souk El Had, der inzwischen täglich außer montags geöffnet hat. Ein Besuch im Yachthafen ist natürlich ebenso zu empfehlen. Der kleine Zoo ("Vogelpark") -2022 wegen Neugestaltung geschlossen- erstreckt sich als schmaler grüner Streifen fast von der Strandpromenade bis zur Avenue Hassan II.
In mehreren Parkanlagen, darunter dem Jardin de Olhão und dem etwas größeren Jardin Ibn Zaidoun, mit gepflegten Spielplätzen für Kinder, lässt sich im Schatten der Bäume gut flanieren.
Im ehemaligen Musée de la culture Amazigh, welches 2022 geschlossen war und als Musée d'Art eröffnet werden soll, wurde an die Berber-Kultur erinnert. Neben zahlreichen sehr schönen Schmuckstücken wurde auch auf die Speicherburgen, die Igoudar hingewiesen. Einige alte Gebrauchsgegenstände und Dokumente wurden ausgestellt und erklärt.
Im Universitätsgelände befindet sich interessant und informativ gestaltetes Meteoritenmuseum.
In der näheren Umgebung ist der Croco-Park unbedingt sehenswert. Mit einem Shuttle-Bus ist er auch ohne eigenes Auto leicht erreichbar. Hier werden Nil-Krokodile gezeigt und gezüchtet. Angeblich erst um 1970 starb im Süden Marokkos an den Zuflüssen des Drâa-Tales nahe der Grenze zu Algerien das letzte dort freilebende Krokodil aus. Ob es der Gattung der westafrikanischen Krokodile (Crocodylus suchus) angehört haben könnte, bleibt unklar. Seit 2022 gibt es von dieser selteneren Art auch ein Pärchen im Croco-Park.
Ausflüge:
Nördlich von Agadir gibt es an der Küste von Anza auf den Kalksteinplatten prähistorische Zeitzeugen zu besichtigen: 2014 wurden 85 Mio. Jahre alte Spuren von Dinosauriern, darunter auch vom Flugsaurier Pterosaur, entdeckt. Besonders bei Ebbe sind die mehr als 200 Abdrücke gut erkennbar. |
An einer ca. 46°C heißen Quelle in Agadirs Norden treffen sich Marokkaner gern am Wochenende zum Picknick. In der Woche können Besucher diese Quelle nahezu allein genießen. |
Selbst am Rand des Hohen Atlas können Interessenten auf Muschelsuche gehen. An mehreren Fundstellen liegen Versteinerungen sichtbar an der Erdoberfläche. |
Entlang der Küste Richtung Norden gibt es zahlreiche Grotten zu bestaunen, die die Natur einst hier geschaffen hat und die in der Steinzeit zu Wohnhöhlen erweitert wurden. In einigen von ihnen finden sich Fossilien, versteinerte Muscheln. Manche wurden später auch als Werkstätten von Töpfern genutzt. |
Atlantis-Forscher Michael Hübner sieht in den Grotten in der Nähe von Kap Ghir die möglichen Überreste des Hafens von Platons Atlantis. |
Unmittelbar an der N1 Richtung Essaouira ist der 1928 erbaute Leuchtturm nicht zu übersehen. Noch heute schickt er mit der originalen Fresnel-Linsentechnik Signale weit auf das Meer hinaus. Unterhalb des Leuchtturms lassen sich an den Klippen herrliche Wasserfontänen - bedingt durch die Kraft der Wellen - beobachten. |
Essaouira, keine 200 km von Agadir entfernt, lädt zu mehr als einem Tagesausflug ein. |
Tagragra, eine Hochebene im Nordosten Agadirs lädt zur Atlantis-Spurensuche ein. Bearbeitete Steinwerkzeuge und antike Tonscherben weisen auf eine Besiedlung bereits seit der Steinzeit hin. Reste von Bauwerken und ungewöhnliche Erdwälle geben auf jeden Fall der Phantasie viel Spielraum bei spannenden Exkursionen. |
Nahe des Dorfes Aguerd befinden sich Gräber sowie eine fast tausendjährige Moschee mit außergewöhnlicher Architektur aus der Saadierzeit. Das nahegelegene malerische Tal lädt mit einem kleinen Wasserlauf zu einer Wanderung ein, bei der Naturliebhaber auf ihre Kosten kommen. |
Nicht nur in der Nähe von Amskroud kann man in den Sommermonaten in einer Saline den Arbeitern bei der traditionellen Salzgewinnung aus Quellwasser zusehen. Auch an anderen Stellen am Rand des Hohen Atlas deuten die schneeweißen Verdunstungsfelder darauf hin. |
Auf einer guten Piste Richtung Stausee Abdelmoumen wurde den Bewohnern mittels Seilbrücken eine originelle Möglichkeit gestaltet, den Oued Isse von der Piste zu ihrem Dorf zu überqueren. |
Im "Paradise Valley" Richtung Imouzzer lässt sich nicht nur in herrlicher Natur wandern, auch einige sehenswerte Grotten sind hier zu finden. |
Die "Kaskaden" bei Ida Ou Tanane warten nach Regen mit einem imposanten Wasserfall auf. Ganz in der Nähe haben Dinosaurier einst ihre Spuren im Stein hinterlassen. |
Im Becken vor der Grotte Win Timdouin auf 1250 m Höhe lässt sich bei einem erfrischenden Bad eine beeindruckende Aussicht genießen. Das Wasser-Sammelbecken bildet den Ausgang des wohl größten afrikanischen Höhlensystems im westlichen Hohen Atlas. |
Das vielleicht älteste und größte kollektive Bienenhaus der Welt befindet sich bei Inzerki (Rucher d'Inzerki / Inzerki Apinary). Von hier gingen einst bis zu 1000 Bienenvölker der Bewohner umliegender Dörfer auf Nektarsuche. |
Nördlich von Immouzzer kann man durch die Grotte Assif El Had ganz bequem spazieren und dabei interessante Fotomotive entdecken. |
Nahe der Provinzgrenze der Region Souss Massa liegen östlich der Autobahn A7 im Hohen Atlas zahlreiche sehenswerte Speicherburgen mit teilweise wunderschön bemalten Türen. |
Westlich der A7 beeindruckt ein über 7 Etagen in eine steile Felswand gearbeiteter Tazaght jeden Besucher. Nicht nur die Frage, wie die einzelnen Kammern erreichbar sind, sondern auch, wie sie dort entstanden sein könnten, beschäftigt Betrachter heute. |
Eine beeindruckende Herde von Dinosaurier muss – den Spuren nach zu urteilen – in der Umgebung von Imi n‘Tanoute einst unterwegs gewesen sein. An heute fast senkrechten Felswänden reihen sich die Abdrücke dicht aneinander. |
Um nach Marrakech zu gelangen, kann man zwischen der schnellen, aber mautpflichtigen Variante über die Autobahn A7 oder der Fahrt über die N 11 wählen. |
Etwa 80 km von Agadir entfernt lohnt ein Besuch in Taroudant, dem Ort, der nicht umsonst den Beinamen „kleine Schwester von Marrakech“ trägt. |
Verlässt man Agadir über die R 105, empfiehlt sich der Besuch eines Erzbergwerkes oder Marmor-Steinbruches am Rand des Anti-Atlas. |
Wenige Kilometer hinter Imi Mqourn beginnt die Straße der Speicherburgen. Als Einstieg empfiehlt sich ein Stopp im restaurierten Agadir Imchguigeln. Weitere Bauwerke sind leicht von der Straße erkennbar. |
Felsgravuren befinden sich südöstlich von Aït Baha, in einem einfach zugänglichen Flussbett. |
Folgt man der R 105, erreicht man Tafraoute, einen über dem Ammelntal thronenden Ort. Die so typisch bizarre Felslandschaft der Umgebung beeindruckt nahezu jeden Besucher. |
Am Unterlauf des Oued Massa nur wenig abseits der Sraße und am Assif Bousirgi findet man sehr repräsentative Felsgravuren. |
Nahe beim Staudamm Youssef Ben Tachfine kann man in der „Petit Sahara“ Wüstenfeeling erleben. Etwas weiter befindet sich das Tal der Schildkröten und ein verlassener Marktort, ein ehemaliges franzöisches Militärfort. Für Frühaufsteher lohnt der Besuch der endemischen Drachenbäume zwischen den Gipfeln des Imzi und des Adad Medni. |
Der Nationalpark Souss Massa lockt mit seinen Reservaten Rokein und Arrouais. Im großen Freigelände können Antilopen, Gazellen und der afrikanische Strauß beobachtet werden. Zuweilen machen im Mündungsbereich von Oued Massa und Oued Souss zahlreiche Vogelarten auf ihrer Durchreise Pause. Dann sieht man hier auch Flamingos. |