marokkanische Produkte
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Schuhe: Babouche und Sandalen
Natürlich kennt sie jeder, der mal in Marokko war: die Babuschen. Der traditionelle Lederschuh der Berber, für Männer in gelb und Frauen in rot, das Ziegenleder geprägt mit unterschiedlichen Ornamenten, manchmal die Frauenschuhe auch bestickt. Es gibt regionale Unterschiede: in Tafraoute ist das Fersenteil recht hoch, in Marrakesch niedrig - wie wir es von den Schuhen in Europa kennen. Klappt man dieses nicht aus -wie die Marokkaner meist-, läuft man leicht erhöht im Pantoffel. Zum Rennen sind sie dann aber nur bedingt geeignet. Aber wer tut das schon? Die Marokkaner sagen immer zu uns: "Ihr habt die Uhr, wir die Zeit". Gemütlich sind sie, preiswert und pflegeleicht, hergestellt werden sie in Handarbeit - jedes Stück ein Unikat.
Wir haben sie immer so klein gekauft, dass wir anfangs nur mit größter Mühe hinein kamen. Nach etwas Pflege mit Lederfett, wodurch Farbe und Struktur noch deutlicher erscheinen und bereits nach ganz kurzer Tragezeit hat sich das dünne Ziegenleder geweitet und perfekt dem Fuß angepasst.
Ein Muss für jeden Marokko-Fan!
Eine kleine Auswahl gibt es hier.
Schmuck
Im einfarbigen Alltag kleideten sich seit jeher die Berber-Frauen nicht nur in farbenfrohe, teilweise detailreiche Gewänder. Weitere Farbe brachte auch der oftmals nicht eben als filigran zu bezeichnende Schmuck. Bernstein - vermutet werden hier auch Steine aus der Ostsee - wurde traditionell vermischt mit Original-Münzen und symbolhaften Silberelementen. In dieser Form wurde auch der erarbeitete Reichtum gern zur Schau gestellt.
Große, ornamentale Gewandfibeln hinderten die Kleidungsstücke bei der täglichen Arbeit daran, zu verrutschen. Die Bearbeitung des in Marokko gewonnenen Silbers war oftmals jüdischen Silberschmieden vorbehalten, die besonders geschickt darin waren und die sich darauf spezialisiert hatten. Deswegen findet man auch heute noch die Schmuckgeschäfte eher in den Mellahs, den jüdischen Vierteln der Städte.
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Tagine / Tajine
Das wichtigste Nationalessen? Und eigentlich -denkt jederMANN- kann man dabei nix falsch machen. Alles, was so da ist klein schnipseln, in den Topf schichten - Deckel drauf und nach einer Stunde heißt es "Bismillah", in Gottes Namen.
In dem über Jahrhunderte ausgeklügelten Schmortopf aus gebranntem Lehm zaubert der Marokkaner -oder besser die Marokkanerin- immer wieder Überraschungen. Und als ob sie es geahnt hätten - das Kochgerät ist für jede Wärmequelle geeignet: Traditionell wurde und wird natürlich auf einem Kohleöfchen gekocht, aber auch der Gasherd und selbst das Ceran-Feld sind geeignet.
Alles kann darin zubereitet werden: ob herzhaft oder süß. Genauso unterschiedlich wie die Form - die fast halbrunde im Atls und nördlich davon, die kegelige spitz zulaufende im Antiatlas -jeweils mal kunstvoll verziert und glasiert oder auch in Natur belassen- sind die Rezepte. Herzhaft mit Mandeln, Pflaumen und mit oder ohne Kamel- oder Ziegenfleisch; süß und vegan mit Bananen, Orangen, Äpfeln und Zimt... alles sehr lecker.
Und ob was dran ist an der Aussage, man solle den Griff oben während des Garens mit Wasser auffüllen? Die Marokkaner, die wir kennen, lächeln darüber und meinen, das sei auch so eine Geschichte für die Touristen. Wie die mit den Ziegen und dem Arganöl. Siehe unten.
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Gewürze und Öle
Wenn man das Glück hat, bei der Herstellung von Ras el Hanut, der typisch marokkanischen Gewürzmischung dabei sein zu können, kennt man eine Ursache für die Gerüche der arabischen Souks. Eine Handvoll aus einer Truhe, zwei Handvoll aus einer Kiste, eine Prise aus einem kleinen Sack - alles ist enthalten Pfeffer, Lorbeer, Zimt, Paprika, Nelken... Jeder Händler bereitet sein Ras el Hanut aus allem, was er hat in individueller Mischung - und wir glauben auch nach Lust und Laune- zu. Deshalb schmeckt auch jedes anders. Damit wird in der marokkanischen Küche wahrlich nicht gegeizt, eigentlich gehört es an fast jedes Essen.
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Wer glaubt das Märchen, welches immer wieder in Reiseführern und Zeitungsartikeln zu lesen ist, dass das Arganöl aus den Früchten gewonnen wird, die den Ziegenmagen und -Darm durchlaufen haben? Wer das schreibt, beweist damit eigentlich nur, dass er keine Ahnung von Marokko hat. Richtig ist, dass es eine Verbindung von Ziegen und dem Arganbaum gibt: Ziegen sind begnadete Kletterer und schaffen es deswegen aus Hunger auch auf die knorrigen Bäume. Dort zupfen sie die kleinen frischen Blätter ab und machen natürlich auch vor den Früchten nicht Halt, deren Kerne sie unverdaut wieder ausscheiden. Diese Kerne sollten beim Sammeln von den Frauen eigentlich gemieden werden, sie sind nicht mehr verwendbar. Aber natürlich passiert es, ob absichtlich oder nicht, dass der ein oder andere Kern in den Sammelsack gerät und so mit verarbeitet wird. An Marokkaner kann das nicht verkauft werden, die wissen Bescheid. Also machen Sie es wie die Marokkaner: Eine Kostprobe und eine Geruchsprobe zeigen schnell, ob das Öl nach Ziege riecht und schmeckt oder nicht. Und dann muss man darauf achten, dass man auch von dem getesteten Öl bekommt!
In Europa wird Arganöl für die Küche und für kosmetische Zwecke angeboten. Außer enormen Preisunterschieden besteht der Unterschied darin, dass das für die Küche aus angerösteten Argankernen hergestellt wird. Das ergibt ein leicht nussiges Aroma, welches beim kosmetischen Öl nicht gewünscht wird. Dieses wird aber dafür deutlich besser gereinigt und gefiltert, was sehr aufwändig und teuer ist. Grundsätzlich kann aber selbstverständlich das Küchenöl mit dem gleichen Resultat zur Körperpflege eingesetzt werden. Und ganz wichtig: Arganöl ist ein Gewürz für die kalte Küche, es sollte nicht erhitzt werden!
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