Das Königreich Marokko – allein schon ohne die Westsahara- ist flächenmäßig etwa genauso groß wie Deutschland und Österreich zusammen.
Bedingt durch seine Nähe zu Europa ist es ein beliebtes Urlaubsland.
Klimatisch durch das Atlasgebirge zweigeteilt bietet das Land alle Varianten. Der Jbel Toubkal ist im Winter ein beliebtes Skigebiet.
Nördlich des Gebirgszuges erfreut man sich eines milden Mittelmeerklimas und grüner Landschaft. Im Süden hingegen herrscht Wüstenklima mit kargen, oft vegetationslosen Gebieten.
Meist verknüpfen sich Gedanken an Marokko mit den bekannten „Highlights“: Besuch der Königsstädte, der „Straße der Kasbahs“, Wüstenfeeling und Badegenuss. Sicher sehenswerte Ziele, die aber dem Land bei Weitem nicht gerecht werden.
Denn Marokko präsentiert sich dem Besucher auch ganz anders: Traditionelle Lebensweise und alte Handwerkskultur im ländlichen Bereich ist dicht neben hektischer Betriebsamkeit und Shoppingmeilen in Großstädten anzutreffen. Eselskarren parken neben abenteuerlich beladenen Lastwagen, ein Kreuzfahrtschiff liegt im Hafen neben offenen kleinen Fischerbooten. Felsgravuren, Speicherburgen, Ölmühlen, Wasseruhren, exotische Felslandschaften und überall gastfreundliche und hilfsbereite Menschen.
Das Aufspüren der sehenswerten Punkte ist nicht ausschließlich mit dem Auto möglich. Oft ist eine kleine Wanderung erforderlich, ein Sich-einlassen auf die Umgebung, um plötzlich vor überraschenden Funden zu stehen. Ein breites Spektrum bietet für nahezu jedes Interessengebiet Entdeckungsmöglichkeiten.
Vorislamische Denkmäler, Steinkreise, Felsgravuren und Dinosaurierspuren begeistern Historiker. Bergbau, Höhlen, Grotten und durch fehlende Vegetation sichtbare Gesteinsformationen und -schichten lassen das Herz von Geologen und Naturliebhabern höherschlagen.
Ungewöhnliche architektonische Besonderheiten können in Wehrdörfern und Wohnburgen, zahlreichen Kasbahs und Speicherburgen bestaunt werden. Wer sich für die religiöse Entwicklung des Landes interessiert, findet Moscheen, Zaoïas und Marabouts neben jüdischen Friedhöfen und manch einer kleinen Synagoge.
Wer einmal seinen Fuß mit offenem Herzen in das Land gesetzt hat, den lässt es meist nicht mehr aus seinem Bann.
Worte von Mourad Kusserow treffen den Kern:
Niemand, der eine gewisse Zeit in Marokko gelebt hat, wird ganz derselbe sein, wie zuvor.
