Skoura - Straße der Kasbahs
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• häuser die geschichte erzählen •
Von Ouarzazate kommend, stößt man auf die ersten Wohnburgen in der Gegend von Skoura, z.B. mit den Kasbahs von Ben Moro und Amerhidil (eigentlich Teil eines Ksar) sowie dem Haus von Aït Abou. Gut 200 km sind es von Ouarzazate bis Tinejdad, der "Straße der 1000 Kasbahs" - so wird die N 10 in dieser Ecke oft euphorisch genannt, an der sich die einstmals so schönen Lehmhäuser in der traditionellen Form und einmaligen Bauweise wohl wie die Perlen an einer Schnur aufreihten. Heute ist von diesen Perlen nur noch wenig erhalten. Es handelt sich hier zumeist um befestigte Wohnhäuser, Wohnburgen, Tighermatin (Einzahl Tighremt), genannt.
Mitten im Palmenhain versteckt liegt die ruinöse und in Vergessenheit geratene Kasbah von Caïd Abdellah Aït Chaïr, Kommandozentrale der Oase Skoura in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die riesige Anlage, bestehend aus mehreren ineinander verschachtelten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, großen Innenhöfen und Ställen beeindruckt noch immer. Selbst einen Swimmingpool leistete man sich hier. Im Pavillon auf dem Dach dieses Bauwerkes stehend blickte wir über die Oase Skoura und glaubten manchmal, das Leben und die Stimmen von einst zu sehen und zu hören. Von dort aus sahen wir auch in den Hof der zentral gelegenen Hauptkasbah, die bis um 1970 als Gefängnis genutzt wurde.
Die sicher ehemals schönen 2-flügeligen Holzpforten sind hier für kleine 1-flüglige Stahltüren abgemauert, die von außen mit schweren Stahlriegeln versehen sind, die großen Fenster auf kleine Löcher hinter den verzierten Fenstergittern reduziert.
Dr. Werner Wrage von ca. 1965 in "Jenseits des Atlas" haben noch immer Gültigkeit: Überall stehen zerstörte oder verwitterte und verfallene Gebäude, neben denen sich gut erhaltene oder neu errichtete Kasbahs erheben. Das ist das typische Bild vieler Ksour im Lande, wohl weniger ein Spiegel kriegerischer Ereignisse als vielmehr der Verwitterungskräfte, denen der Lehmbau nicht gewachsen ist, aber auch der Geisteshaltung der Berber, die gern neu bauen neben dem alten, wenn auch aus dem Geist und der Tradition heraus.
In Skoura erkennt man gut, wie die Bewässerung der Oase einst funktionierte: überall aber besonders im Norden findet man Reste von Khettaras. Teilweise sehr tiefliegend und heute meist trocken.
Noch eine Besonderheit in Skoura: hier gab es eine besondere Kombination aus Agadir und Marabout: Greniers Marabouts bzw. Marabout-Speicher.
Ausflüge:
![]() Hier treffen sich Familien der Gegend und feiern gemeinsam. Der Ksar El Quelaa, der der Stadt ihren Namen gab und dessen malerische Ansicht insbesondere im 19. Jahrhundert viele Künstler und Wissenschaftler wie z.B. Théophile-Jean Delaye (als Oberstleutnant Topograph beim Geographischen Dienst der Armee, Zeichner und Aquarellmaler), Henri Terrasse (Archäologe und französischer Historiker), Robert Montagne (Orientalist, Ethnologe und Anthropologe) sowie Denise Jacques-Meunié (Forscherin und Wissenschaftlerin) inspirierten, ihn zu besuchen, erforschen und abzubilden, ist inzwischen leider sehr ruiniert. |
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