1899: Theobald Fischer
Marokko-Fischer -so wurde er genannt- trat für die Kolonisierung von Marokko durch Deutschland ein und war deswegen mehrmals in Marokko unterwegs.
Er stellt in unserer Übersicht eine Ausnahme da.
Unterwegs als Christ und ohne Tarnung unternahm er seine Messungen und Notizen in aller Öffentlichkeit, manchmal unter Anteilnahme der Bewohner. Über den Hohen Atlas ist er dabei nie gekommen.
Während Segonzac bei seinen Reisen noch 4 Jahre später aus diesen Gründen im Anti-Atlas den Tod fürchten musste, erlebte Fischer nichts dergleichen. Lag das an seiner Distanz zur Bevölkerung? Oder war der Hohe Atlas zugleich eine Toleranzgrenze zwischen Europa und Afrika und Repressalien waren nur im Gebiet ab dem Hohen Atlas südlich zu fürchten?
Der Wissenschaftler hinterlässt uns in seinen "Wissenschaftliche Ergebnisse einer Reise im Atlas-Vorlande von Marokko" äußerst präzises Kartenmaterial sowie Beobachtungen insbesondere von Geologie, Geographie und Botanik.
Besonders hat uns hier der Teil seiner Reise von Essaouira entlang des Ouad Tensift über Marrakech nach Demnate interessiert. * 31. Januar 1846 Kirchsteitz bei Zeitz • † 17. September 1910 in Marburg
Einen ausführlichen Lebenslauf gibt es in Wikipedia: Theobald Fischer.
Das Buch findet man in der Universitätsbibliothek Regensburg.