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1888: Joseph Thomson

Joseph Thomson

Wer sanft geht, geht sicher; wer sicher geht, geht weit. war ein Motto von Joseph Thomson, britischer Geologe und Entdecker. Nach ihm wurden von ihm beschriebene Pflanzen, Tiere (Thomson-Gazelle) und geographische Plätze (Thomson’s Falls in Kenia) benannt. Thomson reizt eher das Entdecken als die Wissenschaft. Wichtig war ihm die Vermeidung von Konfrontationen mit der Bevölkerung der von ihm besuchten Länder. Ungewöhnlich für seine Zeit: Er soll niemals einen Eingeborenen getötet noch einen seiner Männer durch Gewalt verloren haben. Über ihn wird gesagt: Er respektierte das Land, durch das er ging, und die Menschen, die er traf. Er hatte einen großen Sinn für Humor und schottische Verbissenheit. Thomson soll vor den Massai wie ein mächtiger Zauberer aufgetreten sein, entfernte seine falschen Zähne und löste Eno-Salze auf, um sie mit dem sprudelnden Wasser zu überraschen. Im vorliegenden Buch stellt er seine Lebensauffassung unter Beweis, indem er zum Akkordeon einen schottischen Tanz aufführt. Seine sensible und friedliche Herangehensweise war der Schlüssel zu seinem Erfolg sagt Harkness. Thomson wurde nur 37 Jahre alt.
In Marokko ist Thomson als Christ und ohne weitere Tarnung unterwegs. Obwohl Forschung und Wissenschaft Anlass der Reise ist, treten sie in den Hintergrund. Eher ist es ein sehr persönlicher Bericht seiner Erlebnisse mit Land und Leuten auf seinen Wegen. Deutlich ist immer wieder der britische Humor spürbar, sein Interesse an den Lebensumständen der Bevölkerung wird entsprechend vermittelt. Natürlich bleiben schwelende Konflikte in seinem bunt zusammengewürfelten Team, u.a. bestehend aus dem jungen Leutnant Harold Crichton-Browne, den Juden Shalum und David Assor sowie einheimischen Helfern nicht aus, die immerfort neu geordnet und geklärt werden müssen. Hervorragende Fotos von Menschen und Landschaften ergänzen sein Werk.
In seinem Buch geht es u.a. um Intrigen und Unmoral, um eine Wildschweinjagd, einen illegalen Hammam-Besuch, die Privat-Vorstellung maurischer Tänzerinnen und das Belauschen von nächtlichen Gesprächen fremder Marokkaner über den Dächern von Marrakech. Dieser Stadt wird insgesamt sehr viel Raum gegeben, Beobachtungen der Stadt und dem Leben in ihr werden ausführlich geschildert. Der Autor ist Besucher einer Fantasia, Pulverspielen anlässlich eines Staatsempfanges zum Opferfest, dem Aid el-Kebir. In einem Kapitel betrachtet Thomson die Lebensbedingungen der Juden in Marokko.
Wie nebenbei geht es auch um seine Reise. Von Gibraltar über Tanger und Azemmour erreicht Thomson Mogador. Über Safi und Marrakech geht er nach Demnate. Marrakech spielt eine zentrale Rolle. Von hier aus wird oft gestartet, hierher kehrt er immer wieder zurück. Eine Expedition führt ihn zum Kaid von Telouet in seine Kasbah, eine zur Kasbah El Goundafi an der heutigen N10. In der Nähe von Imlil, unterhalb des Toubkal wird ein 3500m hoher Pass bestiegen. Eine Besteigung führt auf den Ogdimt, den wir heute als Jbel Igdat (3583m) kennen. Der Rückweg nach Mogador erfolgt über den traditionellen Handelsweg entlang der heutigen Autobahn A3 über Agadir.Thomson Atlas* 14. Februar 1858 in Penpont, Dumfriesshire, Schottland • Penpont Village School + Morton Academy in Thornhill • frühes Interesse und Liebe zu Büchern, Geologie und Botanik, insbesondere Afrika • Lehre als Steinmetz und im Sandstein-Steinbruch seines Vaters • bis 1878 Studium der Geologie, Mineralogie und Naturgeschichte Universität Edinburgh • 1878-80 Teilnahme an einer Expedition nach Ostafrika, Übernahme der Expeditionsleitung • 1882 Suche nach Kohlelagern am Rovuma in Ostafrika zwischen Tansania und Mosambik • 1883 Expedition Kenia und ins Land der Massai • Romane, die seine Erfahrungen in der ostafrikanischen Region verarbeiten: "Ulu: an African Romance" und gemeinsam mit E. Harrison Smith "Ulu: an African Romance volume II" • 1885 Goldmedaille der Royal Geographical Society, Bestseller Through Masai Land, Anstellung bei National African Company • 1888 Expedition in das Atlasgebirge von Marokko • 1889 Buch: Travels in the Atlas and Southern Morocco: A Narrative of Exploration, Mitteleuropa-Reise 1890 • Sambesi-Reise • † 2. August 1895 in London

Bericht nach Joseph Thomson aus dem englischen; Opferfest: Pulverspiele und Staatsempfang zum Aid el-Kebir 1888

navi Waypoints Thomson: Im Atlas. Von Essaouira bis Demnate.
Aus "Travels in the Atlas and Southern Morocco: A Narrative of Exploration"


Das Buch findet man im Internet Archive in San Francisco.

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Quellen und weiterführende Informationen:
In unseren TOURISTISCHEN LANDKARTEN und REISEFÜHRERN werden zahlreiche Ziele vorgestellt und Ausflüge vorgeschlagen.
Waypoints Kartenausschnitte: marokko-erfahren, Map data: © OpenStreetMap contributors, Map style: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)
Foto Thomson ist gemeinfrei, stammt aus Wikimedia Commons

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