Naturliebhaber können im Herzen des 340 km² großen Souss Massa Nationalparks (PNSM) viel entdecken. Der Park wurde als "Ramsar-Schutzgebiet", als Feuchtgebiet von internationalem Interesse ausgezeichnet, handelt es sich hier um ein wichtiges Gebiet zum Durchzug, Überwintern und für die Brut für ca. 270 Vogelarten. Die gesamte Anlage erstreckt sich südlich von Agadir bis Aglou Plage bei Tiznit.
Hier bei Sidi R'bat darf das Vogelschutzgebiet betreten werden. Ein sehr schöner Lehrpfad entlang des Oued Massa mit vielen Informationstafeln und teilweise überdachten Sitzgelegenheiten beginnt hier. Sein Eingang - der Eintritt ist kostenlos – wird von sehr freundlichen und auskunftsfähigen Parkwächtern behütet. Gern geben sie Informationen über die zu entdeckenden Tiere, zeigen die eine oder andere Besonderheit und lassen die Besucher sonst aber allein auf dem ca. 2 km langen Weg entlang der Mündung des Massa. Zahlreiche Vogelarten wie den Waldrapp (ein schwarzer Ibis), Graureiher, Löffler, Flamingos und Komorane können hier je nach Jahreszeit beobachtet werden.
Selbst eine Manguste und die ein oder andere Schlange kreuzt gelegentlich den idyllischen Pfad.
Auch befindet sich an der Massa-Mündung der Legende nach eine von mehreren Stellen, an der Prophet Jona bzw. Jonas von einem Meerestier an Land gespuckt wurde. Eine Tafel am Lehrpfad erinnert daran.
Zwei weitere, natürlich belassene, umzäunte und bewachte Kernzonen - Rokein, 20 km² und Arrouais, 12 km² - können unter Führung eines Guides mit dem Auto durchfahren werden. Die in der Wildnis durch Jagd vollkommen vernichtete Säbelantilope (Oryx dammah) und die weitgehend ausgerottete und als hochgradig gefährdete Mendesantilope oder Addax (Addax nasomaculatus) leben hier, ebenso die als gefährdet eingestufte Dorkasgazelle (Gazella dorcas), deren Bestand noch immer durch übermäßige Bejagung abnimmt. Dazwischen tummelt sich eine große Herde des nördlich der Sahara ausgestorbenen Afrikanischen Rothals-Straußes (Struthio camelus). Die hochgradig vom Aussterben bedrohte, in freier Wildbahn bereits ausgestorbene Mhorrgazelle, eine Unterart der Damagazelle soll hier ebenfalls wieder angesiedelt worden sein. Die Tiere können im geschützten Gebiet in ihrer natürlichen Umgebung leben.
Der PNSM strebt an, einen Beitrag zur Bestandserhaltung und zur späteren Auswilderung dieser Tierarten zu leisten.
Ausflüge:
Sidi R'bat, Sidi Rabat, Sidi Rbat: Alles richtig geschrieben. Auch das ist die Vielfalt Marokkos. Noch bis um 1995 eine aus wenigen Häusern bestehende Haschisch- und Kifferhochburg und deswegen teilweise vom Militär abgeriegelt, hat sich der winzig kleine Ort inzwischen zu einem abseits jeglichen Trubels gelegenen Fischerdorf entwickelt. Mit breitem Sandstrand und einigen Höhlenwohnungen liegt es an der Massa-Mündung. Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen, zu baden und Naturschauspiele zu genießen. |
Befand sich am Massa die Hauptstadt von Platons legendärem im Meer versunkenen Atlantis? Ein Forscher beschäftigte sich mit dieser Theorie und machte zahlreiche interessante Funde, die ihn vermuten liessen, dass die Souss-Massa-Ebene Platons Insel Atlantis war und die Haupstatdt am Massa gelegen haben könnte. Noch heute findet man zahlreiche Werkzeuge wie Faustkeile, Pfeilspitzen und Schneidgeräte im Gebiet um rätselhafte Ruinen. Geichert ist die Erkenntnis, das sich am Massa eine Gruppe von Dörfern befindet, die seit dem 3. Jahrhundert als ein Zentrum der Islamisierung gelten. Viele Glaubensschulen gibt es heute. Eine besonders malerische liegt oberhalb des Massa bei Ait Iyass. |
Der Unterlauf des Oued Massa wartet mit repräsentativen Felsgravuren auf. Bei Anezi (Anzi) kann bei einer Wanderung im Tal des Assif Bousirgi manch ein unvergänglich in Stein gemeißeltes Felsbild entdeckt werden. |
3 km südlich von Sidi R’Bat am Strand entlang, ist Sidi Wassay erreicht, ein kleiner Ort mit mehreren Restaurants, Geschäften und einem farbenfroh gestalteten Marabout an der Küste. Hier soll ein andalusischer Auswanderer, Begründer des Berberstammes der Issafen im 13. Jahrhundert begraben sein. |
Auf dem Weg in Richtung des Fischerdörfchens Tifnit befindet sich Afrikas derzeit modernste Meerwasserentsalzungsanlage. Um die Wassernot der Region zu beenden, werden hier - mitten im Naturschutzgebiet- letztendlich bis zu 400.000m³ Trinkwasser je Tag gewonnen. |
Nahe beim Staudamm Youssef Ben Tachfine kann man in der „Petit Sahara“ Wüstenfeeling erleben. Etwas weiter befindet sich das Tal der Schildkröten und ein verlassener Marktort, ein ehemaliges franzöisches Militärfort. Für Frühaufsteher lohnt der Besuch der endemischen Drachenbäume zwischen den Gipfeln des Imzi und des Adad Medni. |
Die Städte Agadir und Tiznit sind nicht weit entfernt. |
Am Rand des Anti-Atlas kann man kleine Kalksteinbrüche entdecken, die teilweise mit interessanter Technik noch von einem oder zwei Arbeitern bewirtschaftet werden. |
Im Vorland des Anti Atlas liegt malerisch auf einem Hügel ein Marabout mit angegliederter Koranschule bei Ait Milk. Auf nahezu jedem Hügel befindet sich ein Tiguemi, ein festungsartiges Wohnhaus“. |
Zu den ersten Berberburgen entlang der R 105, der "Straße der Agadire (Igoudar)" ist es nicht weit |