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Essaouira Muetzenverkaeufer

Essaouira - Atlantikküste

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EssaouiraDie lebhafte Hafenstadt Essaouira mit dem ungewöhnlich symmetrischen Grundriss beeindruckt in erster Linie durch seine Vielfalt (kunst-) handwerklicher Geschäfte. Malerisch schmiegen sich überall Katzen in die Auslagen, die Vermutung liegt nahe, dass hier die meisten innerstädtischen Katzen Marokkos leben.

Komplett von einer Stadtmauer umgeben ist die autofreie Medina von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. An einigen strategisch wichtigen Stellen ist die Mauer durch Festungsanlagen, Bastionen, verstärkt. Vor den wenigen, ins Innere führenden Stadttoren warten zahlreiche Männer mit zweirädrigen Handkarren und bieten ihre Dienste für Transporte jeglicher Art an.

Essaouira NetzflickerIm Hafen kann man Fischern und Händlern noch direkt über die Schulter schauen, hier herrscht quirliges Treiben. Der Fang wird direkt verkauft oder versteigert, vor Ort werden auch gleich die Netze geflickt, Köder vorbereitet, Boote auf der kleinen Werft repariert oder komplett neu aufgebaut. Kleine Restaurants bieten fangfrischen Fisch an – ein besonders idyllisches Erlebnis bei einem Sonnenuntergang.

Genauso bunt, wie die Stadt präsentieren sich ihre Bewohner und Besucher. Multikulti ist großgeschrieben, Modestile aller Art lassen sich aus einem der zahlreichen Straßencafés ganz entspannt beobachten. Man fühlt sich wohl in einer allen Einflüssen gegenüber toleranten Stadt.

Essaouira Gnaoua FestivalBesonders turbulent wird Essaouira während des einmal jährlich im Frühsommer stattfindenden Gnaua-Festivals. Auf zwei großen Bühnen – eine in der Stadt, eine direkt am Strand - gibt es drei Tage lang allabendlich kostenlose Konzerte. Zusätzlich finden in einigen kleineren Spielstätten wie z.B. im Borj Bab Marrakech oder in einer der zahlreichen versteckt liegenden kleinen Glaubensschulen, den Zaoïas Sidna Bilal und Issaoua Konzerte statt, für die Eintrittskarten verkauft werden. Tagsüber wird oft spontan an Ecken musiziert, Zuhörer sammeln sich, lauschen, tanzen oder spielen mit. Ein Ereignis, das sich lohnt, in die Urlaubsplanung aufgenommen zu werden.

Essaouira Festungsmauer PurpurinselÜber all dem Trubel gerät die geschichtliche Vergangenheit der Stadt fast ins Hintertreffen.
Mogador – das heutige Essaouira, etablierte sich seit seines Gründungsjahres 1765 zu einem Kreuzungspunkt von Handels-, Land- und Seerouten. Die Entwicklung zum ersten marokkanischen Hafen, der mit der nicht-islamischen Welt Handel trieb, wurde 1773 durch Alawiten-Sultan Mohamed Ben Abdallah gefördert, der Ausländern den Zugang nach Santa Cruz (Agadir) verbot. Nicht weiter verwunderlich, dass sich in diesem Zusammenhang europäische Konsulate (Briten, Dänen, Holländer, Franzosen, Deutsche, Italiener, Portugiesen, Spanier) in der Kasbah ansiedelten.
Nicht alle fühlten sich in der neuen Hafenstadt wohl, liest man die Worte des dänischen Konsuls Barisien: An diesem Ort gibt es nichts als Steine, Sand und Wind.

Essaouira Scala Du PortZahlreiche Sehenswürdigkeiten verdienen einen Besuch: das Volkskunstmuseum „Sidi Mohammed Ben Abdallah“, mit stadthistorischer und kunsthandwerklicher Ausstellung, der alte Justizpalast Dar al Makhzen und die Bastionen mit ihren Kanonen. Die „Scala du Kasbah” ist wunderschön rekonstruiert und frei zugänglich. Hier stehen genauso wie im Hafen mit seiner Festung „Scala du Port“ zahlreiche alte Kanonen aus portugiesischer Herrschaftszeit. Nahe der Hafenfestung ist das repräsentative Hafentor „Porte de la Marine“.

alter jüdischer Friedhof EssaouiraDie stark heruntergekommene Mellah, das jüdische Viertel der Stadt wird offensichtlich Stück für Stück restauriert. Die wenigen Zugänge sind nicht leicht zu finden. Ist man durch eine dieser dunklen Gassen gegangen, steht man auf einem großen Platz, der einerseits von der Stadtmauer und andererseits von einigen Ruinen begrenzt wird. Hier führt ein inzwischen gepflasterter Weg durch die Ruinenlandschaft, die aber stellenweise durch Mauern den Blicken des Besuchers verborgen bleiben sollen. Verbleibende Reste deuten auf offensichtlich früher vorhandene prachtvolle Verzierungen an Hauseingängen hin. Von einst um die 30 Synagogen ist bereits die von Rabbi Haim Pinto rekonstruiert und zu besichtigen. Hinzu gekommen ist nun die außerhalb der Mellah gelegene Synagoge von Slat Lkahal, die ebenfalls tagsüber geöffnet ist.
Katzen in Essaouira Zwei große sehr gepflegte jüdische Friedhöfe am Rande der Altstadt zeugen von der Vergangenheit.

Essaouira war und ist Filmkulisse für viele Produktionen u.a. von Orson Welles. Sie diente Ridley Scott als Kulisse für das mittelalterliche Jerusalem in „Kingdom of Heaven“ („Königreich der Himmel“) und war einer der Drehorte der Fantasy Serie „Game of Thrones“.

Direkt vor der Stadtmauer beginnt ein langer, flach abfallender Sandstrand, der sich weit Richtung Süden zieht.

Ausflüge:

Moulay BouzerktounMalerisch thront in Moulay Bouzerktoun, dem 2022 von der Welttourismusorganisation (UNWTO) preisgekrönten Fischerdorf, ein Marabout direkt auf dem Felsen über dem Meer. Neben der einmaligen Lage überrascht ein bunt gefliester Innenhof, der auch von Nicht-Gläubigen betreten werden darf.
Aïn Lahjar EisengebirgeIm Nord-Osten von Essaouira beeindruckt ein außergewöhnliches eisenhaltiges Bergmassiv rund um den Jbel Lahdid. Bereits um 1890 waren europäische Forschungsreisende in diesem Gebiet intensiv unterwegs. Hier wurde einst Eisen abgebaut, Reste der Verhüttung sind noch in einigen Höhlen zu finden. Am Südhang des Massivs befindet sich die Bizmoune-Höhle.
Muehlsteine Aïn el HajarAm südlichen Rand des Eisengebirges gibt es in Aïn el Hajar (Aïn Lahjar), was übersetzt „Quelle der Steine“ bedeutet, Spannendes zu entdecken. Aus einem Berghang wurden einst die kreisrunden Mühlsteine herausgeschnitten, deren Entstehung man gut an den bis heute liegengebliebenen Resten nachvollziehen kann. Ein Marabout und umfangreiche Kanäle eines großen Bewässerungssystems sind leicht zu finden.
SalzkristalleMehrere Salinen, erkennbar an den weiß leuchtenden Verdunstungsbecken, gelegen an den südlichen Ausläufern des Eisengebirges versorgen die Umgebung mit schmackhaftem Salz.
Kasbah Caid HadjiFolgt man der Küstenstraße Richtung Safi, kann man in der Kasbah Caïd Hadji auf Schatzsuche gehen. Zahlreiche Innenhöfe und ehemals schön gestaltete Räume lassen sich entdecken. Offenbar war das gesamte Gelände einst unterkellert – ob es sich um Wasserspeicher oder Kanalisation handelte, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei bestimmen.
Kasbah HamidouchDie Ruinen der Kasbah Hamidouch, wurden von Sultan Moulay Ismaïl im 17. Jahrhundert erbaut. Trotz des verfallenen Zustandes strahlt dieser Ort am linken Ufer des Oued Tensift einen enormen Reiz aus.
Fort AgouzFort Agouz, Informationen zufolge um 1506 von den Portugisen erbaut, liegt direkt an der Mündung des Oued Tensift in den Atlantik. Die relativ überschaubare Festung verblüfft durch massive Mauern und die noch erkennbaren Reste zweier Türme.
Kasbah BouaboudSüdlich der RN 8 auf halber Strecke Richtung Cichaoua liegen die zwar ruinösen, dennoch aber sehr eindrucksvollen Reste der Kasbah Bouaboud. Neben nistenden Störchen lassen sich prächtige Überreste von Zierart entdecken.
Marabouts Al KhenigRimal Al Khenig ist ein Ort mit einer besonderen Atmosphäre. Das auf einem fast 580 m hohen Pass gelegene Dorf beeindruckt durch einen ganz besonderen Friedhof. Umgeben von einer Steinmauer befinden sich unzählige Marabouts in unterschiedlichem Erhaltungszustand auf einem riesigen Areal. Gern führen Einheimische den Besucher durch ein kleines Eisentor und gestatten freien Zutritt zu allen Grabstätten. Dafür sollte man sich viel Zeit nehmen.
Chichaoua ZuckerfabrikNördlich von Chichaoua beeindrucken große Mauern einer ehemaligen Zuckerfabrik, die wohl einst von einer zinnenbekrönten Mauer umgeben gewesen ist. 2022 wurden die Reste unter Denkmalschutz gestellt.
Marrakesch - Menara GartenMarrakesch, von Essaouira knapp 180 km entfernt, verdient einen längeren Aufenthalt.
Essaouira ZuckerfabrikIm Jahr 1578 ließ Sultan Ahmed El Mansour Essaâdi aus der saadischen Dynastie südöstlich von Essaouira eine große Zuckerfabrik bauen. Reste der Anlage sowie das Aquädukt für die Bewässerung der ehemaligen Plantagen sind noch immer gut erkennbar.
Kasbah M’barek Neknafi und Barrage Moulay AbdellahEine gigantisch große Anlage, Kasbah M’barek Neknafi befindet sich auf einem strategisch klug gewählten Hügel mit Blick auf die Täler des Flusses Oued Ksob und den heutigen Barrage Moulay Abdellah.
Kasbah AnflousKasbah Anflous, ein weiterer Herrschersitz eines ehemaligen Caïds, besticht durch die Lage mit wunderschöner Aussicht. An zahlreichen Stellen kann man sich problemlos in die Vergangenheit hineinträumen.
Dar SoltaneAm Rande von Diabat, einem kleinen Vorort südlich von Essaouira liegen heute fast im Sand verschwundene Reste des einst prächtigen Palastes Dar Soltane. Erklimmt man die Mauern, bietet sich ein fantastischer Blick auf den Atlantik mit der vorgelagerten „Île de Mogador“.
In der Antike vermutlich ein Leuchtturm, stürzte die Wachanlage Borj El Oued im Jahr 1886 nach einer verheerenden Flut ins Meer, Trümmerreste sind heute an dieser Stelle noch sichtbar.
Diabat Jimi Hendrix CafeDer bescheidene Ort Diabat hat seit 1969 an Bedeutung gewonnen. Jimi Hendrix hat hier, genauso wie vielleicht in Sidi R’Bat und Sidi Ifni eine Weile gelebt. Heute kann man im Jimi-Hendrix Café eine Pause einlegen.
Palm Tree HotelDamals noch malerisch auf dem Land gelegen, beeindrucken in Ghazoua die Reste des 1890 erbauten Palm Tree Hotels und geben der Phantasie viel Spielraum.
Leuchtturm Sidi Kaouki FresnellinseNoch immer sendet der auf einer Landzunge südlich von Essaouira gelegene, renovierte Leuchtturm seine Signale mittels der Fresnel-Glaslinsen weit über 30 km auf das Meer hinaus.
Marabout Sidi Kaouki Im Surferparadies Sidi Kaouki ist das gleichnamige Marabout mit lindgrün gestrichener Koubba ein Blickfang.
Sidi M'BarekIn Ikhnajenne blickt man über die Flussmündung des Oued Aghbalou, dessen Wasser (so vorhanden) kurz vor dem Atlantik bei Sidi M'Barek unterhalb eines offengelassenen Marabout mit kleiner Moschee als kleine Kaskade in die Tiefe stürzt. Hier schiebt sich eine Sanddüne langsam über die Felswand, ein tolles Bild.
SalineSichtbar von der RN 1 Richtung Agadir befindet sich ein großes Areal, in dem aus salzhaltigem Wasser das weiße Gold gewonnen wird.
StolleneingangNahe bei Tamanar befindet sich ein von Google als Meteoriteneinschlag präsentierter ungewöhnlicher Krater. Es handelt sich hier jedoch um eine Doline (auch Sinkhöhle, Karsttrichter, Karstloch).
Das in der Nähe befindliche vielleicht fast 50 m tiefe und ca. 3 m Meter im Durchmesser große Loch ist ein Schacht. Hier haben Menschen möglicherweise nach Bodenschätzen (Kupfer, Blei, Gips) oder nach Fossilien (Ammoniten ) gesucht.
Agadir OufellaEntlang der Küste erreicht man über eine kurvige, landschaftlich schöne Straße nach Agadir.

Quellen und weiterführende Informationen:
In unseren TOURISTISCHEN LANDKARTEN und REISEFÜHRERN werden zahlreiche Ziele vorgestellt und Ausflüge vorgeschlagen.